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Die Zärtlichkeit und ihre Sprache

Tenderness and its language

Author(s) / Creator(s)

Galli, Giuseppe
Arfelli Galli, Anna

Abstract / Description

Zusammenfassung: Anfangs werden zwei Szenen aus der Literatur zitiert, in denen zwei Partner in intimer Beziehung zueinander stehen. Die zärtliche Atmosphäre wird als ein Geschenk erlebt. Im zweiten Teil wird versucht, die Bedingungen zu erhellen, unter denen Zärtlichkeit möglich wird. Es handelt sich dabei um soziale und personale Faktoren. Maßgeblich sind hier die Formen der Beziehung zwischen den Partnern. Zärtlichkeit wird begünstigt durch eine paritätische Form ihres Verhältnisses zueinander, die auch die elementaren Aspekte des Lebens, das miteinander geteilte Menschsein betrifft. Außerdem muss, um Zärtlichkeit zu begünstigen, jeder Partner die Rhythmen des Anderen respektieren, er muss versuchen, seine eigenen Rhythmen mit denen des anderen in einen Einklang zu bringen. Was zeigt der Vergleich zwischen dem von den Dichtern beschriebenen zärtlichen Partnerverhalten und dem Verhalten, das in der Kinderforschung als „Affektabstimmung“ zwischen Säugling und Mutter bezeichnet wird? Anna Arfelli Galli beschreibt im beigefügten Interview die Ergebnisse der Untersuchungen von Daniel Stern und dessen Mitarbeitern über die Beziehung zwischen Mutter und Kind. In den Interaktionen des sozialen Spiels wiederholt sich unabhängig von dessen Modalitäten eine überraschend genaue zeitliche Abstimmung zwischen Mutter und Kind. Diese Übereinstimmung entwickelt sich auf dem Gebiet der Vokalisierung in den beiden Modalitäten alternierende (alternation) oder einstimmige Lautbildung (co-action). Die beiden Modalitäten der Kommunikation (alternation/co-action) beschränken sich nicht auf die Dyade Mutter-Kind, sonst werden zeitlebens beibehalten. In den eingangs geschilderten Szenen haben wir sowohl alternierende als auch co-aktionale Interaktionen, die aufeinander folgen.
Abstract: At the beginning two scenes from the literature are quoted, in which two partners are in an intimate relationship with each other. The tender atmosphere is experienced as a gift. In the second part an attempt is made to illuminate the conditions under which tenderness becomes possible. These are social and personal factors. Decisive here are the forms of the relationship between the partners. Tenderness is favored by a parity in their relationship with each other, which also includes the elementary aspects of life, the shared humanity. Moreover, in order to favor tenderness, each partner must respect the rhythms of the other, trying to harmonize his own rhythms with those of the other. What does the comparison between the tender partner behavior described by the poets and the behavior described in child research as "affect attunement" between infant and mother show? Anna Arfelli Galli describes in the attached interview the results of the research of Daniel Stern and his collaborators on the relationship between mother and infant. In the interactions of social play, a surprisingly precise timing between mother and child is repeated in the interactions of social play, regardless of its modalities. This concordance develops in the field of vocalization in the two modalities alternation or co-action. The two modalities of communication (alternation/co-action) are not limited to the dyad mother-child. In the scenes described at the beginning, we have both alternating and co-actional interactions that follow one another.

Keyword(s)

tender relationships language of tenderness Gestalt psychology Gestalt Theoretical Psychotherapy zärtliche Beziehungen Zärtlichkeit und Sprache Gestaltpsychologie Gestalttheoretische Psychotherapie

Persistent Identifier

Date of first publication

2016-06

Journal title

Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie

Volume

8

Issue

1

Page numbers

18-23

Publisher

Verlag Wolfgang Krammer, Wien

Publication status

publishedVersion

Review status

reviewed

Citation

Galli, G., & Arfelli Galli, A. (2016).Die Zärtlichkeit und ihre Sprache. Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie, 8(1), 18-23. http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.4858
  • Author(s) / Creator(s)
    Galli, Giuseppe
  • Author(s) / Creator(s)
    Arfelli Galli, Anna
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2021-05-21T11:45:22Z
  • Made available on
    2021-05-21T11:45:22Z
  • Date of first publication
    2016-06
  • Abstract / Description
    Zusammenfassung: Anfangs werden zwei Szenen aus der Literatur zitiert, in denen zwei Partner in intimer Beziehung zueinander stehen. Die zärtliche Atmosphäre wird als ein Geschenk erlebt. Im zweiten Teil wird versucht, die Bedingungen zu erhellen, unter denen Zärtlichkeit möglich wird. Es handelt sich dabei um soziale und personale Faktoren. Maßgeblich sind hier die Formen der Beziehung zwischen den Partnern. Zärtlichkeit wird begünstigt durch eine paritätische Form ihres Verhältnisses zueinander, die auch die elementaren Aspekte des Lebens, das miteinander geteilte Menschsein betrifft. Außerdem muss, um Zärtlichkeit zu begünstigen, jeder Partner die Rhythmen des Anderen respektieren, er muss versuchen, seine eigenen Rhythmen mit denen des anderen in einen Einklang zu bringen. Was zeigt der Vergleich zwischen dem von den Dichtern beschriebenen zärtlichen Partnerverhalten und dem Verhalten, das in der Kinderforschung als „Affektabstimmung“ zwischen Säugling und Mutter bezeichnet wird? Anna Arfelli Galli beschreibt im beigefügten Interview die Ergebnisse der Untersuchungen von Daniel Stern und dessen Mitarbeitern über die Beziehung zwischen Mutter und Kind. In den Interaktionen des sozialen Spiels wiederholt sich unabhängig von dessen Modalitäten eine überraschend genaue zeitliche Abstimmung zwischen Mutter und Kind. Diese Übereinstimmung entwickelt sich auf dem Gebiet der Vokalisierung in den beiden Modalitäten alternierende (alternation) oder einstimmige Lautbildung (co-action). Die beiden Modalitäten der Kommunikation (alternation/co-action) beschränken sich nicht auf die Dyade Mutter-Kind, sonst werden zeitlebens beibehalten. In den eingangs geschilderten Szenen haben wir sowohl alternierende als auch co-aktionale Interaktionen, die aufeinander folgen.
    de_DE
  • Abstract / Description
    Abstract: At the beginning two scenes from the literature are quoted, in which two partners are in an intimate relationship with each other. The tender atmosphere is experienced as a gift. In the second part an attempt is made to illuminate the conditions under which tenderness becomes possible. These are social and personal factors. Decisive here are the forms of the relationship between the partners. Tenderness is favored by a parity in their relationship with each other, which also includes the elementary aspects of life, the shared humanity. Moreover, in order to favor tenderness, each partner must respect the rhythms of the other, trying to harmonize his own rhythms with those of the other. What does the comparison between the tender partner behavior described by the poets and the behavior described in child research as "affect attunement" between infant and mother show? Anna Arfelli Galli describes in the attached interview the results of the research of Daniel Stern and his collaborators on the relationship between mother and infant. In the interactions of social play, a surprisingly precise timing between mother and child is repeated in the interactions of social play, regardless of its modalities. This concordance develops in the field of vocalization in the two modalities alternation or co-action. The two modalities of communication (alternation/co-action) are not limited to the dyad mother-child. In the scenes described at the beginning, we have both alternating and co-actional interactions that follow one another.
    en_US
  • Publication status
    publishedVersion
    en_US
  • Review status
    reviewed
    en_US
  • Citation
    Galli, G., & Arfelli Galli, A. (2016).Die Zärtlichkeit und ihre Sprache. Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie, 8(1), 18-23. http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.4858
    de_DE
  • ISSN
    2410-2504
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.12034/4294
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.4858
  • Language of content
    deu
    en_US
  • Publisher
    Verlag Wolfgang Krammer, Wien
    de_DE
  • Keyword(s)
    tender relationships
    en_US
  • Keyword(s)
    language of tenderness
    en_US
  • Keyword(s)
    Gestalt psychology
    en_US
  • Keyword(s)
    Gestalt Theoretical Psychotherapy
    en_US
  • Keyword(s)
    zärtliche Beziehungen
    de_DE
  • Keyword(s)
    Zärtlichkeit und Sprache
    de_DE
  • Keyword(s)
    Gestaltpsychologie
    de_DE
  • Keyword(s)
    Gestalttheoretische Psychotherapie
    de_DE
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Die Zärtlichkeit und ihre Sprache
    de_DE
  • Alternative title
    Tenderness and its language
    en_US
  • DRO type
    article
    en_US
  • Issue
    1
  • Journal title
    Phänomenal - Zeitschrift für Gestalttheoretische Psychotherapie
    de_DE
  • Page numbers
    18-23
  • Volume
    8
  • Visible tag(s)
    Version of Record