Über den Einsatz und die Wirkungsweise von "Bildschirm-Techniken"

Zusammenfassung: Der vorliegende Beitrag beschreibt so genannte Bildschirm-Techniken in der Psychotherapie und erörtert dabei aus gestalttheoretischer Sicht folgende Fragen: Was geschieht bei der Anwendung so genannter Bildschirm-Techniken und welche Voraussetzungen sind dafür maßgeblich? Wozu können dementsprechend solche Bildschirm-Techniken auch im psychotherapeutischen Kontext dieenen und welche Ziele können mit dem Einsatz dieser und ähnlicher Techniken verfolgt werden? Es wird gezeigt, dass es sich hier keineswegs um trauma-spezifiische Techniken handelt, sondern um Möglichkeiten der therapeutischen Vorgangsweise in allen Kontexten, in denen es für Menschen zur Aufrechterhaltung oder Wiedergewinnung ihrer Urteils- und Handlungsfähigkeit wichtig wird, eine gewisse phänomenale Distanz zwischen sich selbst und Ereignissen in ihrer Umwelt, zwischen sich selbst und bestimmten Vorstellungen und Erinnerungen oder auch zwischen sich selbst und bestimmten Aspekten ihrer eigenen Person herzustellen.

Abstract: This article describes so-called screen techniques in psychotherapy and discusses the following questions from a Gestalt theory perspective: What happens when using so-called screen techniques and what are the prerequisites for this? What is the purpose of such screen techniques in a psychotherapeutic context and what are the goals that can be pursued by using these and similar techniques? It will be shown that this is by no means are trauma-specific techniques, but rather the possibilities of therapeutic procedures in all contexts in which it is necessary for people to maintain or regain their ability to judge and act it becomes important to establish a certain phenomenal distance between oneself and events in one's environment, between oneself and certain ideas and memories, or between oneself and certain aspects of oneself.