Transkranielle Dopplersonographie und musikalische Wahrnehmung
Author(s) / Creator(s)
Dannert, Jörn
Evers, Stefan
Rötter, Günther
Abstract / Description
Es wurde eine Studie an der arteria cerebri media mit Hilfe der Transkraniellen Dopplersonographie (TCD) durchgeführt, um Veränderungen in der mittleren Blutflußgeschwindigkeit während des Hörens unterschiedlicher Musikbeispiele zu untersuchen. Die Blutflußgeschwindigkeit gilt als Indikator für die erhöhte Aktivität einer Hemisphäre (Lateralisation). Vierundzwanzig rechtshändige Probanden wurden in einer Ruhephase und während des Hörens der Beispiele mit Sprache, rhythmisch betonter und „harmonisch betonter" Musik getestet. Das Geschlecht, die musikalische Erfahrung und die Hörweise der Probanden wurden als unabhängige Variablen gewählt, die Hörbeispiele und die Messungen an linker und rechter Hemisphäre stellten die meßwiederholten Faktoren dar. Unsere Ergebnisse zeigen, daß musikalische Laien und Fachleute unterschiedliche Strategien der Lateralisation besitzen. Laien zeigten bei der Wahrnehmung von Harmonien ein Anwachsen der Blutflußgeschwindigkeit in der rechten Hemisphäre, aber nicht während eines rhythmisch betonten Musikbeispiels. In allen Gruppen war die Wahrnehmung von Sprache links lateralisiert. Die Musiker zeigten vorwiegend linkshemisphärische Aktivierung, die unabhängig von der Art des Hörbeispiels war. Probanden, die Musik eher im Hintergrund hörten, zeigten höhere rechtshemisphärische Werte während der Wahrnehmung von harmonisch-melodisch betonter Musik, unabhängig von ihrer musikalischen Erfahrung. Die Zeitdauer bis der Höhepunkt der Lateralisation erreicht war, dauerte signifikant länger bei Laien, dies galt für das rhythmisch und das „harmonisch betonte" Hörbeispiel.
We performed a study with Transcranial Dopplersonography (TCD) of the middle cerebral artery to evaluate changes in blood flow velocity (CBFV) during different periods of music perception. Twenty-four healthy right handed subjects enrolled and examined during rest and during listening to periods of music with predominant language, rhythm and harmony content. The gender, musical experience and mode of listening of the subjects were chosen as independent factors; the type of music was included as the variable in repeated measurements. We observed a significant increase of CBFV in the right hemisphere in non-musicians during harmony perception but not during rhythm perception. Language perception was lateralized to the left hemisphere in all subject groups. Musicians showed increased CBFV values in the left hemisphere which were in dependent of the type of stimulus, and background listeners showed increased CBFV values during harmony perception in the right hemisphere which were independent of their musical experience. The time taken to reach the peak of CBFV was significantly langer in non-musicians when compared with musicians during rhythm and harmony perception. Our data suggest that musicians and non-musicians have different strategies to lateralize musical stimuli, with a delayed but marked right hemisphere lateralization during harmony perception in non-musicians and an attentive mode of listening contributing to a left hemisphere lateralization in musicians.
Keyword(s)
Musikwahrnehmung Zerebrale Durchblutung Erfahrungsniveau Musiker Rhythmus Laterale Dominanz Music Perception Cerebral Blood Flow Experience Level Musicians Rhythm Lateral DominancePersistent Identifier
Date of first publication
2000
Is part of
Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (2000). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 15: Die Musikerpersönlichkeit. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
Publisher
Hogrefe
Citation
Dannert, J., Evers, S. & Rötter, G. (2000). Transkranielle Dopplersonographie und musikalische Wahrnehmung. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 15: Die Musikerpersönlichkeit. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Author(s) / Creator(s)Dannert, Jörn
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Author(s) / Creator(s)Evers, Stefan
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Author(s) / Creator(s)Rötter, Günther
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PsychArchives acquisition timestamp2020-08-20T10:06:55Z
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Made available on2020-08-20T10:06:55Z
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Date of first publication2000
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Abstract / DescriptionEs wurde eine Studie an der arteria cerebri media mit Hilfe der Transkraniellen Dopplersonographie (TCD) durchgeführt, um Veränderungen in der mittleren Blutflußgeschwindigkeit während des Hörens unterschiedlicher Musikbeispiele zu untersuchen. Die Blutflußgeschwindigkeit gilt als Indikator für die erhöhte Aktivität einer Hemisphäre (Lateralisation). Vierundzwanzig rechtshändige Probanden wurden in einer Ruhephase und während des Hörens der Beispiele mit Sprache, rhythmisch betonter und „harmonisch betonter" Musik getestet. Das Geschlecht, die musikalische Erfahrung und die Hörweise der Probanden wurden als unabhängige Variablen gewählt, die Hörbeispiele und die Messungen an linker und rechter Hemisphäre stellten die meßwiederholten Faktoren dar. Unsere Ergebnisse zeigen, daß musikalische Laien und Fachleute unterschiedliche Strategien der Lateralisation besitzen. Laien zeigten bei der Wahrnehmung von Harmonien ein Anwachsen der Blutflußgeschwindigkeit in der rechten Hemisphäre, aber nicht während eines rhythmisch betonten Musikbeispiels. In allen Gruppen war die Wahrnehmung von Sprache links lateralisiert. Die Musiker zeigten vorwiegend linkshemisphärische Aktivierung, die unabhängig von der Art des Hörbeispiels war. Probanden, die Musik eher im Hintergrund hörten, zeigten höhere rechtshemisphärische Werte während der Wahrnehmung von harmonisch-melodisch betonter Musik, unabhängig von ihrer musikalischen Erfahrung. Die Zeitdauer bis der Höhepunkt der Lateralisation erreicht war, dauerte signifikant länger bei Laien, dies galt für das rhythmisch und das „harmonisch betonte" Hörbeispiel.de_DE
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Abstract / DescriptionWe performed a study with Transcranial Dopplersonography (TCD) of the middle cerebral artery to evaluate changes in blood flow velocity (CBFV) during different periods of music perception. Twenty-four healthy right handed subjects enrolled and examined during rest and during listening to periods of music with predominant language, rhythm and harmony content. The gender, musical experience and mode of listening of the subjects were chosen as independent factors; the type of music was included as the variable in repeated measurements. We observed a significant increase of CBFV in the right hemisphere in non-musicians during harmony perception but not during rhythm perception. Language perception was lateralized to the left hemisphere in all subject groups. Musicians showed increased CBFV values in the left hemisphere which were in dependent of the type of stimulus, and background listeners showed increased CBFV values during harmony perception in the right hemisphere which were independent of their musical experience. The time taken to reach the peak of CBFV was significantly langer in non-musicians when compared with musicians during rhythm and harmony perception. Our data suggest that musicians and non-musicians have different strategies to lateralize musical stimuli, with a delayed but marked right hemisphere lateralization during harmony perception in non-musicians and an attentive mode of listening contributing to a left hemisphere lateralization in musicians.en_US
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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External description on another websitehttps://www.pubpsych.de/get.php?id=0144348
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CitationDannert, J., Evers, S. & Rötter, G. (2000). Transkranielle Dopplersonographie und musikalische Wahrnehmung. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 15: Die Musikerpersönlichkeit. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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ISBN3-8017-1206-0
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/2968
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.3353
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Language of contentdeu
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PublisherHogrefe
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Is part ofBehne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (2000). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 15: Die Musikerpersönlichkeit. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Keyword(s)Musikwahrnehmungde_DE
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Keyword(s)Zerebrale Durchblutungde_DE
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Keyword(s)Erfahrungsniveaude_DE
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Keyword(s)Rhythmusde_DE
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Keyword(s)Music Perceptionen_US
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Keyword(s)Musiciansen_US
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Keyword(s)Rhythmen_US
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleTranskranielle Dopplersonographie und musikalische Wahrnehmungde_DE
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TitleTranscranial Doppler sonography and musical perception [Translated with www.DeepL.com]en_US
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DRO typebookPart
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