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Die Veränderung des emotionalen Empfindens von Musik durch audiovisuelle Präsentation

Author(s) / Creator(s)

Jauk, Werner

Abstract / Description

Die experimentelle Studie untersucht den Einfluss der Visualisierung von Musik auf ihre emotionale Wahrnehmung - wobei Pop-Videoclips getestet werden - und versucht, die Ergebnisse im Sinne von Berlynes Theorie der experimentellen Ästhetik zu interpretieren. Die Unterschiede in der Kohärenz zwischen den Elementen musikalischer und visueller Strukturen in verschiedenen Stilen der Rockmusik führen zu unterschiedlichen Zunahmen der Komplexitätsbewertungen des Videoclips. Diese Zunahme der Komplexität des Videoclips geht einher mit höheren Aktivitätswerten und geringerer Präferenz. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Wahrnehmung von Videoclips eine Wahrnehmung von möglicherweise zwei Arten von Informationen ist (akustisch und visuell) und damit mehr als die bevorzugte Informationsmenge. Andererseits könnte es sich um eine Wahrnehmung einer neuen Art handeln, die den jetzt bekannten, vertrauten und daher am meisten bevorzugten Grad der Unsicherheit übersteigt. Der Effekt dieser kollativen Variablen auf die Aktivität und das Vergnügen entspricht Berlynes Postulat. Es scheint, dass die komplexeren oder neuen und daher aktiv wahrgenommenen Videoclips den Höhepunkt der umgekehrten u-förmigen Funktion von Vergnügen und Komplexität überschreiten. Dieser Effekt wird vor allem von weiblichen Personen bestimmt, die nicht den Informationszuwachs typischer Videoclips, sondern den bekannteren narrativen Filmstil mögen. Ein spezifischer, geschlechtsspezifischer Blick auf die Daten zeigt, dass Männer Rockauftritte von Männern bevorzugen; ihre Präferenzen werden durch die Identifikation mit der Sängerin bestimmt. Sie mögen nur dann weibliche Auftritte, wenn der weibliche Star ihre sexuelle Anziehungskraft offenbart. Das ist der Grund, warum Frauen solche Videoclips nicht mögen. Sie bevorzugen vor allem männliche Auftritte. Dies legt eine Art anziehungsbasierte weibliche Rockwahrnehmung nahe.[Translated with www.DeepL.com]
The experimental study investigates the influence of the visualization of music on its emotional perception - testing pop-videoclips - and tries to interprete the results in terms of Berlyne's theory of the experimental aesthetics. The differences in coherence between the elements of musical and visual structures in different styles of rock-music lead to different increases in the complexity-ratings of the videoclip. this increase in complexity of the videoclip is joined with higher activity-scores and lower preference. The results point out, that the perception of videoclips is a perception of maybe two kinds of informations.(acoustical and visual) and therefore of more than the preferred amount of information. On the other hand it might be a perception of a new kind which exceeds the now known, familiar and therefore most preferred level of uncertainty. The effect of these collative variables on the activity and pleasureness is consistent with Berlyne's postulation. lt seems that the more complex or new and therefore active perceived videoclips exceede the peak of the inverted u-shaped function of pleasureness and complexity. This effect is mainly determined by female persons who don't like the information-increase of typical videoclips but the better known narrative filmrelated style. A specific, sex-concemed view at the data shows that men prefer rockperformances of men; their preferences are determined by identification with the singer. They only like female-performances, when the femals star exposes her sexual attraction. This is why women don't like videoclips of that kind. They primarily prefer male-performances. This suggests a kind of attraction-based female rock-perception.

Persistent Identifier

Date of first publication

1994

Is part of

Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1994). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 11: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.

Publisher

Noetzel

Citation

Jauk, W. (1994). Die Veränderung des emotionalen Empfindens von Musik durch audiovisuelle Präsentation. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 11: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
  • Author(s) / Creator(s)
    Jauk, Werner
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2020-08-20T10:05:44Z
  • Made available on
    2020-08-20T10:05:44Z
  • Date of first publication
    1994
  • Abstract / Description
    Die experimentelle Studie untersucht den Einfluss der Visualisierung von Musik auf ihre emotionale Wahrnehmung - wobei Pop-Videoclips getestet werden - und versucht, die Ergebnisse im Sinne von Berlynes Theorie der experimentellen Ästhetik zu interpretieren. Die Unterschiede in der Kohärenz zwischen den Elementen musikalischer und visueller Strukturen in verschiedenen Stilen der Rockmusik führen zu unterschiedlichen Zunahmen der Komplexitätsbewertungen des Videoclips. Diese Zunahme der Komplexität des Videoclips geht einher mit höheren Aktivitätswerten und geringerer Präferenz. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Wahrnehmung von Videoclips eine Wahrnehmung von möglicherweise zwei Arten von Informationen ist (akustisch und visuell) und damit mehr als die bevorzugte Informationsmenge. Andererseits könnte es sich um eine Wahrnehmung einer neuen Art handeln, die den jetzt bekannten, vertrauten und daher am meisten bevorzugten Grad der Unsicherheit übersteigt. Der Effekt dieser kollativen Variablen auf die Aktivität und das Vergnügen entspricht Berlynes Postulat. Es scheint, dass die komplexeren oder neuen und daher aktiv wahrgenommenen Videoclips den Höhepunkt der umgekehrten u-förmigen Funktion von Vergnügen und Komplexität überschreiten. Dieser Effekt wird vor allem von weiblichen Personen bestimmt, die nicht den Informationszuwachs typischer Videoclips, sondern den bekannteren narrativen Filmstil mögen. Ein spezifischer, geschlechtsspezifischer Blick auf die Daten zeigt, dass Männer Rockauftritte von Männern bevorzugen; ihre Präferenzen werden durch die Identifikation mit der Sängerin bestimmt. Sie mögen nur dann weibliche Auftritte, wenn der weibliche Star ihre sexuelle Anziehungskraft offenbart. Das ist der Grund, warum Frauen solche Videoclips nicht mögen. Sie bevorzugen vor allem männliche Auftritte. Dies legt eine Art anziehungsbasierte weibliche Rockwahrnehmung nahe.[Translated with www.DeepL.com]
    de_DE
  • Abstract / Description
    The experimental study investigates the influence of the visualization of music on its emotional perception - testing pop-videoclips - and tries to interprete the results in terms of Berlyne's theory of the experimental aesthetics. The differences in coherence between the elements of musical and visual structures in different styles of rock-music lead to different increases in the complexity-ratings of the videoclip. this increase in complexity of the videoclip is joined with higher activity-scores and lower preference. The results point out, that the perception of videoclips is a perception of maybe two kinds of informations.(acoustical and visual) and therefore of more than the preferred amount of information. On the other hand it might be a perception of a new kind which exceeds the now known, familiar and therefore most preferred level of uncertainty. The effect of these collative variables on the activity and pleasureness is consistent with Berlyne's postulation. lt seems that the more complex or new and therefore active perceived videoclips exceede the peak of the inverted u-shaped function of pleasureness and complexity. This effect is mainly determined by female persons who don't like the information-increase of typical videoclips but the better known narrative filmrelated style. A specific, sex-concemed view at the data shows that men prefer rockperformances of men; their preferences are determined by identification with the singer. They only like female-performances, when the femals star exposes her sexual attraction. This is why women don't like videoclips of that kind. They primarily prefer male-performances. This suggests a kind of attraction-based female rock-perception.
    en_US
  • Publication status
    publishedVersion
  • Review status
    notReviewed
  • Citation
    Jauk, W. (1994). Die Veränderung des emotionalen Empfindens von Musik durch audiovisuelle Präsentation. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 11: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
  • ISBN
    3-7959-0700-4
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.12034/2914
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.3299
  • Language of content
    deu
  • Publisher
    Noetzel
  • Is part of
    Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1994). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 11: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Die Veränderung des emotionalen Empfindens von Musik durch audiovisuelle Präsentation
    de_DE
  • Title
    Changing the emotional perception of music through audiovisual presentation [Translated with www.DeepL.com]
    en_US
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    Version of Record