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Die Verarbeitung musikalischer Stimuli im Arbeitsgedächtnis

Author(s) / Creator(s)

Lange, Elke Beatriz

Abstract / Description

In der vorliegenden Studie wurde ausgehend von dem Arbeitsgedächtnismodell nach Baddeley (1986) untersucht, wie musikalische Gedächtnisaufgaben verarbeitet werden. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, inwiefern bei musikalischer Verarbeitung auch verbale oder visuell-räumliche Komponenten des Gedächtnisses beteiligt sein könnten, oder inwiefern es ein eigenes musikalisches Subsystem gibt. Experiment 1 und 2 lassen mehrere Schlüsse zu, die eigens experimentell zu untersuchen wären. Die musikalischen Aufgaben wurden durch die verbalen Sekundäraufgaben verhältnismäßig gering gestört, so daß die Störung eher durch die zusätzliche Belastung als durch verbale Interferenz zu erklären ist. Insofern scheint die Verarbeitung musikalischer Gedächtnisaufgaben im verbalen Subsystem fraglich. Die Beteiligung visuell-räumlicher Prozesse oder Strukturen an der Verarbeitung musikalischer Stimuli kann aufgrund der Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden. Jedoch konnte diese Frage nicht abschließend geklärt werden. Die Störanfälligkeit für Rhythmus- und Melodieaufgaben war hinsichtlich verbaler oder visuell-räumlicher Sekundäraufgaben gleich stark. Dies spricht nicht für eine getrennte Verarbeitung von Melodie und Rhythmus im Rahmen der zwei Subsysteme (verbal-auditiv, visuell-räumlich) des Arbeitsgedächtnismodells von Baddeley (1986), wäre aber kompatibel mit der Annahme musikalischer Subsysteme. Die Befunde werden in Zusammenhang mit musikpsychologischer Forschung zum Arbeitsgedächtnis diskutiert.
This article reports two experiments regarding the nature of musical working memory. According to Baddeley (1986) there are two existing subsystems: a verbal-auditory and a visuo-spatial one. The question is whether musical working memory has its own subsystem or uses one of the two well examined subsystems. The experiments showed relatively little reduction of performance of a musical memory task when a verbal secondary task was added. This disruption was caused by task difficulty not by verbal interference. Tue participation of visuo-spatial processes or structures can not be excluded and requires further consideration. The analyses indicated that melody and rhythm are not separately processed regarding the two subsystems, verbal and spatial. The degree of disruption of the melody task corresponded to that of the rhythm task. The resulting data was in agreement with the assumption of an independent musical subsystem. The findings are discussed in relation to other research in musical working memory.

Keyword(s)

Kurzzeitgedächtnis Musik Informationsspeicherprozesse beim Menschen Musiker Modelle Erwachsenenalter Short Term Memory Music Human Information Storage Musicians Models Adulthood

Persistent Identifier

Date of first publication

2002

Is part of

Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (2002). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 16: Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.

Publisher

Hogrefe

Citation

Lange, E. B. (2002). Die Verarbeitung musikalischer Stimuli im Arbeitsgedächtnis. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber, H. (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 16: Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
  • Author(s) / Creator(s)
    Lange, Elke Beatriz
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2020-05-25T14:45:49Z
  • Made available on
    2020-05-25T14:45:49Z
  • Date of first publication
    2002
  • Abstract / Description
    In der vorliegenden Studie wurde ausgehend von dem Arbeitsgedächtnismodell nach Baddeley (1986) untersucht, wie musikalische Gedächtnisaufgaben verarbeitet werden. Dabei wurde die Frage aufgeworfen, inwiefern bei musikalischer Verarbeitung auch verbale oder visuell-räumliche Komponenten des Gedächtnisses beteiligt sein könnten, oder inwiefern es ein eigenes musikalisches Subsystem gibt. Experiment 1 und 2 lassen mehrere Schlüsse zu, die eigens experimentell zu untersuchen wären. Die musikalischen Aufgaben wurden durch die verbalen Sekundäraufgaben verhältnismäßig gering gestört, so daß die Störung eher durch die zusätzliche Belastung als durch verbale Interferenz zu erklären ist. Insofern scheint die Verarbeitung musikalischer Gedächtnisaufgaben im verbalen Subsystem fraglich. Die Beteiligung visuell-räumlicher Prozesse oder Strukturen an der Verarbeitung musikalischer Stimuli kann aufgrund der Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden. Jedoch konnte diese Frage nicht abschließend geklärt werden. Die Störanfälligkeit für Rhythmus- und Melodieaufgaben war hinsichtlich verbaler oder visuell-räumlicher Sekundäraufgaben gleich stark. Dies spricht nicht für eine getrennte Verarbeitung von Melodie und Rhythmus im Rahmen der zwei Subsysteme (verbal-auditiv, visuell-räumlich) des Arbeitsgedächtnismodells von Baddeley (1986), wäre aber kompatibel mit der Annahme musikalischer Subsysteme. Die Befunde werden in Zusammenhang mit musikpsychologischer Forschung zum Arbeitsgedächtnis diskutiert.
    de_DE
  • Abstract / Description
    This article reports two experiments regarding the nature of musical working memory. According to Baddeley (1986) there are two existing subsystems: a verbal-auditory and a visuo-spatial one. The question is whether musical working memory has its own subsystem or uses one of the two well examined subsystems. The experiments showed relatively little reduction of performance of a musical memory task when a verbal secondary task was added. This disruption was caused by task difficulty not by verbal interference. Tue participation of visuo-spatial processes or structures can not be excluded and requires further consideration. The analyses indicated that melody and rhythm are not separately processed regarding the two subsystems, verbal and spatial. The degree of disruption of the melody task corresponded to that of the rhythm task. The resulting data was in agreement with the assumption of an independent musical subsystem. The findings are discussed in relation to other research in musical working memory.
    en_US
  • Publication status
    publishedVersion
  • Review status
    peerReviewed
  • External description on another website
    https://www.pubpsych.de/get.php?id=0157204
  • Citation
    Lange, E. B. (2002). Die Verarbeitung musikalischer Stimuli im Arbeitsgedächtnis. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber, H. (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 16: Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
  • ISBN
    3-8017-1438-1
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.12034/2615
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.2995
  • Language of content
    deu
  • Publisher
    Hogrefe
  • Is part of
    Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (2002). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 16: Wirkungen und kognitive Verarbeitung in der Musik. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
  • Keyword(s)
    Kurzzeitgedächtnis
    de_DE
  • Keyword(s)
    Musik
    de_DE
  • Keyword(s)
    Informationsspeicherprozesse beim Menschen
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    Musicians
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    Models
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  • Keyword(s)
    Adulthood
    en_US
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Die Verarbeitung musikalischer Stimuli im Arbeitsgedächtnis
    de_DE
  • Title
    The processing of musical stimuli in working memory [Translated with www.DeepL.com]
    en_US
  • DRO type
    bookPart
  • Visible tag(s)
    Version of Record