Besuch von Konzerten klassischer Musik – eine Frage des Alters oder der Generation?
Author(s) / Creator(s)
Hamann, Thomas K.
Abstract / Description
Das deutsche Klassikpublikum ist gegenwärtig im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich überaltert. Welche Bedeutung diese Situation für die künftige Entwicklung der Größe des Publikums für klassische Musik hat, war bislang unklar: Droht das Klassikpublikum in den nächsten Jahrzehnten langsam auszusterben? Oder halten die familiäre und berufliche Situation die jüngeren Erwachsenen nur vorübergehend vom Besuchen klassischer Konzerte ab? Die in diesem Beitrag beschriebenen Datenanalysen legen nahe, dass die Klassikhörer und damit das Klassikpublikum vor allem einem Kohorten- und kaum einem Alters- bzw. lebenszyklischen Effekt folgen. Mit dem Aufkommen der Pop-/Rockmusik nach dem Zweiten Weltkrieg scheinen sich die Rahmenbedingungen der musikalischen Sozialisation zugunsten der Pop-/Rockmusik und zum Nachteil der klassischen Musik gewandelt zu haben. Während ausschließlich aufgrund der demografischen Veränderungen in Deutschland zwischen 1993/94 und 2004/05 ein Anstieg des Klassikpublikums um 1,0 Mio. Personen zu erwarten gewesen wäre, bewirkten andere Einflussfaktoren wie der musikgeschmackliche Wandel einen gegenläufigen Effekt in Höhe von 4,3 Mio. Personen, so dass die Besucher von klassischen Konzerten insgesamt um 3,3 Mio. Personen zurückgegangen sind.
Currently, the German classical music audience comprises of a disproportionate number of elderly people compared to the population as a whole. Until now, this situation's implications for the size of future audiences remained unclear: Will the classical music audience gradually die out in the coming decades? Or does the family- or work-related situation temporarily restrain the younger adults from attending classical music concerts? Sound data analyses described in this contribution suggest that the classical music listeners and hence the audience of live performances follow a cohort, rather than an age or life course effect. With the emergence of pop/rock music after World War II the conditions of musical socialization seem to have changed in favor of pop/rock music and clearly have stacked odds against classical music. Based only on the demographic transition in Germany between 1993/94 and 2004/05, an increase of 1.0 million visitors of classical music concerts was to be expected, but changes in other influence factors such as musical taste caused a counteracting 4.4 million persons drop-resulting in an overall decline of 3.4 million persons.
Keyword(s)
Musik Ästhetische Präferenzen Publikum Kulturwandel Altersunterschiede Kohortenanalyse Erwachsenenalter Deutschland Music Aesthetic Preferences Audiences Culture Change Age Differences Cohort Analysis Adulthood GermanyPersistent Identifier
Date of first publication
2011
Is part of
Auhagen, W., Bullerjahn, C. & Höge, H. (Hrsg.). (2011). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
Publisher
Hogrefe
Citation
Hamann, T.K. (2011). Besuch von Konzerten klassischer Musik – eine Frage des Alters oder der Generation? In W Auhagen, C Bullerjahn & H Höge (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Author(s) / Creator(s)Hamann, Thomas K.
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PsychArchives acquisition timestamp2020-05-20T15:30:16Z
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Made available on2020-05-20T15:30:16Z
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Date of first publication2011
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Abstract / DescriptionDas deutsche Klassikpublikum ist gegenwärtig im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich überaltert. Welche Bedeutung diese Situation für die künftige Entwicklung der Größe des Publikums für klassische Musik hat, war bislang unklar: Droht das Klassikpublikum in den nächsten Jahrzehnten langsam auszusterben? Oder halten die familiäre und berufliche Situation die jüngeren Erwachsenen nur vorübergehend vom Besuchen klassischer Konzerte ab? Die in diesem Beitrag beschriebenen Datenanalysen legen nahe, dass die Klassikhörer und damit das Klassikpublikum vor allem einem Kohorten- und kaum einem Alters- bzw. lebenszyklischen Effekt folgen. Mit dem Aufkommen der Pop-/Rockmusik nach dem Zweiten Weltkrieg scheinen sich die Rahmenbedingungen der musikalischen Sozialisation zugunsten der Pop-/Rockmusik und zum Nachteil der klassischen Musik gewandelt zu haben. Während ausschließlich aufgrund der demografischen Veränderungen in Deutschland zwischen 1993/94 und 2004/05 ein Anstieg des Klassikpublikums um 1,0 Mio. Personen zu erwarten gewesen wäre, bewirkten andere Einflussfaktoren wie der musikgeschmackliche Wandel einen gegenläufigen Effekt in Höhe von 4,3 Mio. Personen, so dass die Besucher von klassischen Konzerten insgesamt um 3,3 Mio. Personen zurückgegangen sind.de_DE
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Abstract / DescriptionCurrently, the German classical music audience comprises of a disproportionate number of elderly people compared to the population as a whole. Until now, this situation's implications for the size of future audiences remained unclear: Will the classical music audience gradually die out in the coming decades? Or does the family- or work-related situation temporarily restrain the younger adults from attending classical music concerts? Sound data analyses described in this contribution suggest that the classical music listeners and hence the audience of live performances follow a cohort, rather than an age or life course effect. With the emergence of pop/rock music after World War II the conditions of musical socialization seem to have changed in favor of pop/rock music and clearly have stacked odds against classical music. Based only on the demographic transition in Germany between 1993/94 and 2004/05, an increase of 1.0 million visitors of classical music concerts was to be expected, but changes in other influence factors such as musical taste caused a counteracting 4.4 million persons drop-resulting in an overall decline of 3.4 million persons.en_US
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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External description on another websitehttps://www.pubpsych.de/get.php?id=0246404
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CitationHamann, T.K. (2011). Besuch von Konzerten klassischer Musik – eine Frage des Alters oder der Generation? In W Auhagen, C Bullerjahn & H Höge (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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ISBN978-3-8017-2387-3
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/2558
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.2938
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Language of contentdeu
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PublisherHogrefe
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Is part ofAuhagen, W., Bullerjahn, C. & Höge, H. (Hrsg.). (2011). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 21: Musikselektion zur Identitätsstiftung und Emotionsmodulation. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Keyword(s)Musikde_DE
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleBesuch von Konzerten klassischer Musik – eine Frage des Alters oder der Generation?de_DE
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TitleAttending classical music concerts - a question of age or generation?[Translated with www.DeepL.com]en_US
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DRO typebookPart
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