Preregistration

Der Einfluss des Klimawandels auf den Kinderwunsch der Deutschen

Author(s) / Creator(s)

Donner, Elaine

Advisor(s)

Langkamp, Thomas
Ocklenburg, Sebastian

Abstract / Description

Zunehmende Naturkatastrophen in diversen Regionen weltweit steigern das globale gesell-schaftliche Bewusstsein für den Klimawandel und auch in Deutschland bewirken Ereignisse wie Flutkatastrophen oder ausbleibender Regen klimaschützende Appelle und Stressreaktionen, da eine Veränderung des Klimas und der Jahreszeiten impliziert wird (Weierstall-Pust et al., 2021). Die American Psychiatric Association stuft in einem Resource Document von 2017 den Klimawandel als einen der „top threats“ für die mentale Gesundheit im 21. Jahrhundert ein (Ursano et al., 2017.) und während Umweltproteste wie Fridays For Future seit 2018 für mehr Klimaschutz protestieren, bilden sich gegenwärtig neue, radikalere Umwelt-Protestbewegungen heraus, wie beispielsweise die „Letzte Generation“ in Deutschland und ihre internationalen Äquivalente. Trotz unterschiedlicher Vorgehensweisen teilen viele Umweltinitiativen insbeson-dere das Narrativ eines sterbenden Planeten, der mit Blick auf die zukünftigen Generationen gefährdet sei, seine lebensförderlichen Qualitäten zu verlieren und somit eine Gefahr für die Lebensperspektiven der Kinder der Gegenwart darstellen könnte. Dabei handelt es sich bei die-sem Argument der Umweltaktivisten nicht um ein rhetorisches Mittel, sondern um die Themati-sierung von wissenschaftlichen Prognosen aus Arbeiten der Wissenschaftsgemeinschaft, die neben Klimaflüchtlingen, der Gletscherschmelze und dem damit zusammenhängenden Anstieg des globalen Meeresspiegels eine Vielzahl von Szenarien vermittelt. Hierbei stuft der „Inter-governmental Panel on Climate Change“ (IPCC) die Pläne des Pariser Klimaabkommens als unzureichend hinsichtlich der erfolgreichen Unterschreitung des 1,5-Grad-Zieles ein und be-mängelt insbesondere die Schnelligkeit der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen (Lecocq et al., 2022). Aus deutscher Perspektive manifestiert sich der Unterschied zwischen den bürgerli-chen Klimainitiativen und der Klimapolitik der BRD jedoch nicht im Verständnis der Daten, sondern in der beabsichtigten Dynamik der Gegenmaßnahmen. Teilnehmer von Klimastreiks der Fridays For Future-Bewegung weisen ein größeres Misstrauen gegenüber der Regierung und wiederum Vertrauen gegenüber der Wissenschaft auf und sind stärker um den Klimawan-del besorgt als nicht Protestierende (Cologna Id et al., 2021). Der zeitliche Faktor der wahrge-nommenen Bedrohung durch den Klimawandel wird von diversen Menschen als Gefahr einge-stuft (Thompson et al., 2021), sodass beispielsweise amerikanische und schwedische Studien zeigen konnten, dass einige Teilnehmer angeben ihren Kinderwunsch aufgrund des Klimas auf-geben zu wollen (Schwartz et al., 2022, Bodin & Björklund, 2022, Arnocky et al., 2012, Schneider-Mayerson et al., 2019). Qualitative Studien haben hier gezeigt, dass dies sowohl prä-ventiv zugunsten des hypothetischen Kindes, als auch im Sinne eines Tributs für das Klima ver-standen wird (Bodin & Björklund, 2022).

Keyword(s)

climate change climate change anxiety reproductive behavior coping

Persistent Identifier

PsychArchives acquisition timestamp

2023-04-05 12:07:21 UTC

Publisher

PsychArchives

Citation

  • Advisor(s)
    Langkamp, Thomas
  • Advisor(s)
    Ocklenburg, Sebastian
  • Author(s) / Creator(s)
    Donner, Elaine
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2023-04-05T12:07:21Z
  • Made available on
    2023-04-05T12:07:21Z
  • Date of first publication
    2023-04-05
  • Abstract / Description
    Zunehmende Naturkatastrophen in diversen Regionen weltweit steigern das globale gesell-schaftliche Bewusstsein für den Klimawandel und auch in Deutschland bewirken Ereignisse wie Flutkatastrophen oder ausbleibender Regen klimaschützende Appelle und Stressreaktionen, da eine Veränderung des Klimas und der Jahreszeiten impliziert wird (Weierstall-Pust et al., 2021). Die American Psychiatric Association stuft in einem Resource Document von 2017 den Klimawandel als einen der „top threats“ für die mentale Gesundheit im 21. Jahrhundert ein (Ursano et al., 2017.) und während Umweltproteste wie Fridays For Future seit 2018 für mehr Klimaschutz protestieren, bilden sich gegenwärtig neue, radikalere Umwelt-Protestbewegungen heraus, wie beispielsweise die „Letzte Generation“ in Deutschland und ihre internationalen Äquivalente. Trotz unterschiedlicher Vorgehensweisen teilen viele Umweltinitiativen insbeson-dere das Narrativ eines sterbenden Planeten, der mit Blick auf die zukünftigen Generationen gefährdet sei, seine lebensförderlichen Qualitäten zu verlieren und somit eine Gefahr für die Lebensperspektiven der Kinder der Gegenwart darstellen könnte. Dabei handelt es sich bei die-sem Argument der Umweltaktivisten nicht um ein rhetorisches Mittel, sondern um die Themati-sierung von wissenschaftlichen Prognosen aus Arbeiten der Wissenschaftsgemeinschaft, die neben Klimaflüchtlingen, der Gletscherschmelze und dem damit zusammenhängenden Anstieg des globalen Meeresspiegels eine Vielzahl von Szenarien vermittelt. Hierbei stuft der „Inter-governmental Panel on Climate Change“ (IPCC) die Pläne des Pariser Klimaabkommens als unzureichend hinsichtlich der erfolgreichen Unterschreitung des 1,5-Grad-Zieles ein und be-mängelt insbesondere die Schnelligkeit der Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen (Lecocq et al., 2022). Aus deutscher Perspektive manifestiert sich der Unterschied zwischen den bürgerli-chen Klimainitiativen und der Klimapolitik der BRD jedoch nicht im Verständnis der Daten, sondern in der beabsichtigten Dynamik der Gegenmaßnahmen. Teilnehmer von Klimastreiks der Fridays For Future-Bewegung weisen ein größeres Misstrauen gegenüber der Regierung und wiederum Vertrauen gegenüber der Wissenschaft auf und sind stärker um den Klimawan-del besorgt als nicht Protestierende (Cologna Id et al., 2021). Der zeitliche Faktor der wahrge-nommenen Bedrohung durch den Klimawandel wird von diversen Menschen als Gefahr einge-stuft (Thompson et al., 2021), sodass beispielsweise amerikanische und schwedische Studien zeigen konnten, dass einige Teilnehmer angeben ihren Kinderwunsch aufgrund des Klimas auf-geben zu wollen (Schwartz et al., 2022, Bodin & Björklund, 2022, Arnocky et al., 2012, Schneider-Mayerson et al., 2019). Qualitative Studien haben hier gezeigt, dass dies sowohl prä-ventiv zugunsten des hypothetischen Kindes, als auch im Sinne eines Tributs für das Klima ver-standen wird (Bodin & Björklund, 2022).
    de_DE
  • Publication status
    other
  • Review status
    unknown
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.12034/8187
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.12660
  • Language of content
    deu
  • Publisher
    PsychArchives
  • Keyword(s)
    climate change
    en
  • Keyword(s)
    climate change anxiety
    en
  • Keyword(s)
    reproductive behavior
    en
  • Keyword(s)
    coping
    en
  • Dewey Decimal Classification number(s)
    150
  • Title
    Der Einfluss des Klimawandels auf den Kinderwunsch der Deutschen
    de_DE
  • DRO type
    preregistration