Die Macht der Wahrnehmung: Wie Darstellungen der Wirksamkeit von Lernmethoden den Lernerfolg durch Motivation beeinflussen

Die geplante Studie untersucht den Einfluss der Überzeugung über die Wirksamkeit einer Lernmethode auf Motivation und Lernerfolg. Aufbauend auf dem Rahmenmodell der Lern- und Leistungsmotivation (Urhahne et al., 2019) und empirischen Studien zur Überzeugung von Lehrkräften, emotionalem Priming und Erfolgserwartungen (Fleckenstein et al., 2015; Gorlick & Maddox, 2013; Meece et al., 1990) wird angenommen, dass die Darstellung einer Lernmethode („Verbatim Copying“) die Motivation und den Lernerfolg beeinflusst. Die Hypothesen lauten: (1) Eine positive Darstellung führt zu einer stärkeren Überzeugung, was den Lernerfolg erhöht während eine negative Darstellung zu einer schwächeren Überzeugung führt, was den Lernerfolg mindert; (2) Motivation vermittelt diesen Zusammenhang zwischen Überzeugung über die Wirksamkeit und Lernerfolg. Es wird eine experimentelle Studie mit N = 99 Teilnehmenden angestrebt, die zufällig drei Gruppen zugeordnet werden (positiv, negativ, kontroll). Lernmotivation wird mit dem standardisierten Fragebogen zur aktuellen Motivation (FAM) erfasst, der Lernerfolg mittels Summenscore in einer Qualitätskriterien entsprechenden Wissensabfrage gemessen. Die Analysen umfassen eine einfaktorielle Varianzanalyse zur Untersuchung der Unterschiede zwischen den Gruppen sowie eine Mediationsanalyse, um die vermittelnde Rolle der Motivation zu prüfen. Ziel der Studie ist es, die theoretischen Annahmen zu Überzeugung, Motivation und Lernerfolg empirisch zu überprüfen und praxisrelevante Implikationen für den Lehr-Lern-Kontext abzuleiten.