Sympathisanten der AfD mit AAA-Syndrom
Author(s) / Creator(s)
Hampel, Rainer
Abstract / Description
Im Rahmen der Neunormierung des Freiburger Persönlichkeitsinventars (2018) wurden zusätzlich politische Einstellungen und Parteisympathie erfasst. Die Daten basieren auf einer Erhebung in der erwachsenen deutschen Wohnbevölkerung, die in drei repräsentativen Befragungswellen von Mitte Juni bis Mitte November 2018 durch die Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt wurde. Am Endes des IfD-Interviews wurde den Interviewten der erweiterte FPI-Fragebogen zum freiwilligen Selbstausfüllen überreicht. Von den circa 1.200 Befragten pro Welle (N = 3.753 Kontaktierte) füllten N = 3.450 Personen den Fragbogen direkt nach dem Interview aus oder sie sandten ihn per Post an das IfD zurück.
Den Autor interessierte die Kernfrage, ob sich Sympathisanten der AfD in ihrem Selbstbild resp. ihrem Persönlichkeitsprofil von Sympathisanten anderer Parteien signifikant unterscheiden. Die Befunde zeigen effektstarke Differenzen zwischen den Anhängern der AfD und denen anderer Parteien hinsichtlich der Persönlichkeitsmerkmale Autoritarismus, Soziale Orientierung und Aggressivität.
AfD-Sympathisanten weisen erhöhte Autoritarismus- und Aggressivitätswerte und erniedrigte Werte in der FPI-Skala Soziale Orientierung auf. Aus den drei Skalenwerten wurde ein summativer Index erstellt – das hier so bezeichnete AAA-Syndrom. Die statistische Analyse ergab, dass sich mehr als die Hälfte der AfD-Sympathisanten (54%) als überdurchschnittlich autoritär, antisozial und aggressiv beschrieb; bei Anhängern anderer Parteien waren es dagegen nur 13 Prozent (Grüne: 7%). Das AAA-Syndrom ist nicht nur typisch für Sympathisanten der AfD sondern gleichermaßen typisch für Sympathisanten anderer rechtsextremer Parteien (Die Republikaner, DVU); dies ergab ein Vergleich mit repräsentativen Daten aus dem Jahr 1999.
Die AfD ist nicht nur eine rechtsextreme Partei von Männern für frustrierte Männer aus dem Osten, sondern auch ein Sammelbecken für Personen mit einem „anormalen“ Persönlichkeitsprofil. Von jenen waren zum Zeit-punkt der Erhebung 2018 immerhin circa drei Millionen wahlberechtigt.
Persistent Identifier
Date of first publication
2022-04-30
Publisher
PsychArchives
Citation
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Sympathisanten der AfD mit AAA-Syndrom.pdfAdobe PDF - 1.86MBMD5: b6c6212af1eba9ec6b688234cf30c68a
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Author(s) / Creator(s)Hampel, Rainer
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PsychArchives acquisition timestamp2022-05-02T09:01:56Z
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Made available on2022-05-02T09:01:56Z
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Date of first publication2022-04-30
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Abstract / DescriptionIm Rahmen der Neunormierung des Freiburger Persönlichkeitsinventars (2018) wurden zusätzlich politische Einstellungen und Parteisympathie erfasst. Die Daten basieren auf einer Erhebung in der erwachsenen deutschen Wohnbevölkerung, die in drei repräsentativen Befragungswellen von Mitte Juni bis Mitte November 2018 durch die Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt wurde. Am Endes des IfD-Interviews wurde den Interviewten der erweiterte FPI-Fragebogen zum freiwilligen Selbstausfüllen überreicht. Von den circa 1.200 Befragten pro Welle (N = 3.753 Kontaktierte) füllten N = 3.450 Personen den Fragbogen direkt nach dem Interview aus oder sie sandten ihn per Post an das IfD zurück. Den Autor interessierte die Kernfrage, ob sich Sympathisanten der AfD in ihrem Selbstbild resp. ihrem Persönlichkeitsprofil von Sympathisanten anderer Parteien signifikant unterscheiden. Die Befunde zeigen effektstarke Differenzen zwischen den Anhängern der AfD und denen anderer Parteien hinsichtlich der Persönlichkeitsmerkmale Autoritarismus, Soziale Orientierung und Aggressivität. AfD-Sympathisanten weisen erhöhte Autoritarismus- und Aggressivitätswerte und erniedrigte Werte in der FPI-Skala Soziale Orientierung auf. Aus den drei Skalenwerten wurde ein summativer Index erstellt – das hier so bezeichnete AAA-Syndrom. Die statistische Analyse ergab, dass sich mehr als die Hälfte der AfD-Sympathisanten (54%) als überdurchschnittlich autoritär, antisozial und aggressiv beschrieb; bei Anhängern anderer Parteien waren es dagegen nur 13 Prozent (Grüne: 7%). Das AAA-Syndrom ist nicht nur typisch für Sympathisanten der AfD sondern gleichermaßen typisch für Sympathisanten anderer rechtsextremer Parteien (Die Republikaner, DVU); dies ergab ein Vergleich mit repräsentativen Daten aus dem Jahr 1999. Die AfD ist nicht nur eine rechtsextreme Partei von Männern für frustrierte Männer aus dem Osten, sondern auch ein Sammelbecken für Personen mit einem „anormalen“ Persönlichkeitsprofil. Von jenen waren zum Zeit-punkt der Erhebung 2018 immerhin circa drei Millionen wahlberechtigt.de_DE
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Review statusunknownen
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/5899
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.6521
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Language of contentdeu
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PublisherPsychArchivesen
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Is based onhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.4850
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Is related tohttps://doi.org/10.23668/psycharchives.4850
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleSympathisanten der AfD mit AAA-Syndromde_DE
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DRO typereporten