Beethovens Metronomisierungsproblem
Author(s) / Creator(s)
Grepmair, Ludwig J.
Abstract / Description
Untersuchungsgegenstand ist die Schwierigkeit der Komponisten, ihre Werke zu metronomisieren, sowie die der Interpreten, dem "Gedanken" von Tempo und Komposition nachzuspüren. Den experimentellen Zugang ermöglichen Wittes (1960, 1966) Bezugssystemtheorie und Wever und Zeners (1928) Methode des absoluten Urteils. In Experiment A spielen Musiker ein Allegro am Klavier in verschiedenen Tempi und beurteilen deren Eignung zur Interpretation. In Experiment B hören "Laien" und "Musiker" einen Ausschnitt des nämlichen Allegro in Kombinationen verschiedener Tempi und Interpretationsweisen. Die Darbietungen werden hinsichtlich der Tempi absolut beurteilt. Es gibt bisher keine Methode des Tempoübens. Die Ergebnisse besagen, daß das musikalische Tempo auch nicht inzidentell gelernt wird. Die Tempobezugssyteme der Interpreten stimmen mangelhaft überein und sind auch Funktion der technischen Beherrschung des Instruments, die Tempowahrnehmung wird im Lauf musikalischer Ausbildung nicht differenzierter, das Tempogedächtnis ist fragwürdig. Weitere Ergebnisse sind, daß die Tempowahrnehmung auch durch die Interpretationsweise beeinflußt wird, also komplexer als gemeinhin angenommen ist, und daß, da Systemweiten existieren und verschiedene Bezugssysteme "gelernt" werden, das "ideale Tempo" einer Komposition ein "guter Vertreter" geeigneter Tempi (sensu Zimmer 1 980) ist, der sich, funktional von unscheinbaren Polen abhängig, einstellt. Das Problem der Metronomisierung wird im Licht der Ergebnisse und der Bezugssystemtheorie gesehen. Vorgeschlagen wird eine Methode des Metronomisierens und des Tempoübens.
There are two experiments reported. Experiment 1 shows that musicians have a different frame of reference for the tempo of a musical piece. Experiment 2 shows that the assessment of the musical tempo is very complex depending on general factors of musical interpretation.
Persistent Identifier
Date of first publication
1991
Is part of
Behne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1991). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 7: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
Publisher
Noetzel
Citation
Grepmair, L. J. (1991). Beethovens Metronomisierungsproblem. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 7: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
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Author(s) / Creator(s)Grepmair, Ludwig J.
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PsychArchives acquisition timestamp2020-08-20T10:03:18Z
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Made available on2020-08-20T10:03:18Z
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Date of first publication1991
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Abstract / DescriptionUntersuchungsgegenstand ist die Schwierigkeit der Komponisten, ihre Werke zu metronomisieren, sowie die der Interpreten, dem "Gedanken" von Tempo und Komposition nachzuspüren. Den experimentellen Zugang ermöglichen Wittes (1960, 1966) Bezugssystemtheorie und Wever und Zeners (1928) Methode des absoluten Urteils. In Experiment A spielen Musiker ein Allegro am Klavier in verschiedenen Tempi und beurteilen deren Eignung zur Interpretation. In Experiment B hören "Laien" und "Musiker" einen Ausschnitt des nämlichen Allegro in Kombinationen verschiedener Tempi und Interpretationsweisen. Die Darbietungen werden hinsichtlich der Tempi absolut beurteilt. Es gibt bisher keine Methode des Tempoübens. Die Ergebnisse besagen, daß das musikalische Tempo auch nicht inzidentell gelernt wird. Die Tempobezugssyteme der Interpreten stimmen mangelhaft überein und sind auch Funktion der technischen Beherrschung des Instruments, die Tempowahrnehmung wird im Lauf musikalischer Ausbildung nicht differenzierter, das Tempogedächtnis ist fragwürdig. Weitere Ergebnisse sind, daß die Tempowahrnehmung auch durch die Interpretationsweise beeinflußt wird, also komplexer als gemeinhin angenommen ist, und daß, da Systemweiten existieren und verschiedene Bezugssysteme "gelernt" werden, das "ideale Tempo" einer Komposition ein "guter Vertreter" geeigneter Tempi (sensu Zimmer 1 980) ist, der sich, funktional von unscheinbaren Polen abhängig, einstellt. Das Problem der Metronomisierung wird im Licht der Ergebnisse und der Bezugssystemtheorie gesehen. Vorgeschlagen wird eine Methode des Metronomisierens und des Tempoübens.de_DE
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Abstract / DescriptionThere are two experiments reported. Experiment 1 shows that musicians have a different frame of reference for the tempo of a musical piece. Experiment 2 shows that the assessment of the musical tempo is very complex depending on general factors of musical interpretation.en_US
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Publication statuspublishedVersion
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Review statusnotReviewed
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CitationGrepmair, L. J. (1991). Beethovens Metronomisierungsproblem. In K-E Behne, G Kleinen & H de la Motte-Haber (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 7: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
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ISBN3-7959-0596-6
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/2870
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.3255
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Language of contentdeu
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PublisherNoetzel
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Is part ofBehne, K.-E., Kleinen, G. & de la Motte-Haber, H. (Hrsg.). (1991). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 7: Empirische Forschungen - Ästhetische Experimente. Wilhelmshaven, Deutschland: Noetzel.
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleBeethovens Metronomisierungsproblemde_DE
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TitleBeethoven's metronomization problem [Translated with www.DeepL.com]en_US
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DRO typebookPart
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