Zur Phänomenologie des „Ohrwurms"
Author(s) / Creator(s)
Hemming, Jan
Abstract / Description
Existierende Forschungen zeigen ein lückenhaftes und wenig abgesichertes Bild des als „Ohrwurm" bekannten Alltagsphänomens. Es wird eine explorative Studie vorgestellt, die helfen soll, die „Phänomenologie des Ohrwurms" als Grundlage für weitere, auch neurowissenschaftliche Forschungen konkreter zu beschreiben. Ausgangspunkt sind 59 Leitfadeninterviews mit Versuchspersonen, die in einem Zeitraum von 1 bis 6 Wochen eine CD mit 20 potenziellen „Ohrwurm"-Stücken anhörten. Obwohl auch der gegenteilige Fall vorkommt, entstehen „Ohrwürmer" primär bei persönlich bevorzugten Stücken. Sie können noch während des Hörens auftreten oder erst Wochen danach, ebenso können sie von wenigen Minuten bis zu mehreren Wochen andauern. Momente verminderter geistiger Aktivität bei teilweise erhöhter körperlicher Aktivität begünstigen das Entstehen von „Ohrwürmern". Diese werden zumeist als angenehm empfunden; als Gegenstrategie wird bei Be darf eine andere Musik angehört/vorgestellt oder eine konzentrierte Tätigkeit aufgenommen. Der Text spielt für das Memorieren eine wichtige Rolle. Auswirkungen anderer Merkmale der musikalischen Struktur ließen sich mit dem vorliegenden Versuchsdesign nicht aufzeigen. Insgesamt kann das Phänomen des „Ohrwurms" als Zusammenwirken objektiver (in der Musik angelegter Eigenschaften) und subjektiver Dispositionen verstanden werden.
Existing studies offer a weak and incomplete picture of the everyday-phenomenon known as „tunes in the head". An explorative study is presented which is meant to offer a more precise description of the „phenomenology of tunes in the head". 59 guided interviews with subjects who had listened to a CD with 20 catchy tunes during a period of 1-6 weeks serve as a starting point. Although the opposite case also exists, „tunes in the head" predominantly arise among personally preferred musical titles. They may commence while the music is still playing or else several weeks after listening. Also, they may last from a few minutes to several weeks. Moments of mental relaxation, sometimes paired with increased physical activity seem to be in favour of involuntary occurrences of „tunes in the head". They are mostly considered to be pleasant; listening to or imagining other music as well as turning to concentrated work can serve as counter strategies if needed. Lyrics play an important part for memorization; effects of other characteristics of musical structure could not be disclosed with the present experimental de sign. On the whole, the phenomenon of „tunes in the head" can be regarded as a compound effect of objective (musical) characteristics and subjective dispositions.
Keyword(s)
Musik Musikwahrnehmung Kognitive Prozesse Kindesalter Jugendalter Erwachsenenalter Deutschland Music Music Perception Cognitive Processes Childhood Adolescence Adulthood GermanyPersistent Identifier
Date of first publication
2009
Is part of
Auhagen, W., Bullerjahn, C. & Höge, H. (Hrsg.). (2009). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 20: Musikalisches Gedächtnis und musikalisches Lernen. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
Publisher
Hogrefe
Citation
Hemming, J. (2009). Zur Phänomenologie des „Ohrwurms". In W Auhagen, C Bullerjahn & H Höge (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 20: Musikalisches Gedächtnis und musikalisches Lernen. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Author(s) / Creator(s)Hemming, Jan
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PsychArchives acquisition timestamp2020-05-20T15:31:53Z
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Made available on2020-05-20T15:31:53Z
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Date of first publication2009
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Abstract / DescriptionExistierende Forschungen zeigen ein lückenhaftes und wenig abgesichertes Bild des als „Ohrwurm" bekannten Alltagsphänomens. Es wird eine explorative Studie vorgestellt, die helfen soll, die „Phänomenologie des Ohrwurms" als Grundlage für weitere, auch neurowissenschaftliche Forschungen konkreter zu beschreiben. Ausgangspunkt sind 59 Leitfadeninterviews mit Versuchspersonen, die in einem Zeitraum von 1 bis 6 Wochen eine CD mit 20 potenziellen „Ohrwurm"-Stücken anhörten. Obwohl auch der gegenteilige Fall vorkommt, entstehen „Ohrwürmer" primär bei persönlich bevorzugten Stücken. Sie können noch während des Hörens auftreten oder erst Wochen danach, ebenso können sie von wenigen Minuten bis zu mehreren Wochen andauern. Momente verminderter geistiger Aktivität bei teilweise erhöhter körperlicher Aktivität begünstigen das Entstehen von „Ohrwürmern". Diese werden zumeist als angenehm empfunden; als Gegenstrategie wird bei Be darf eine andere Musik angehört/vorgestellt oder eine konzentrierte Tätigkeit aufgenommen. Der Text spielt für das Memorieren eine wichtige Rolle. Auswirkungen anderer Merkmale der musikalischen Struktur ließen sich mit dem vorliegenden Versuchsdesign nicht aufzeigen. Insgesamt kann das Phänomen des „Ohrwurms" als Zusammenwirken objektiver (in der Musik angelegter Eigenschaften) und subjektiver Dispositionen verstanden werden.de_DE
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Abstract / DescriptionExisting studies offer a weak and incomplete picture of the everyday-phenomenon known as „tunes in the head". An explorative study is presented which is meant to offer a more precise description of the „phenomenology of tunes in the head". 59 guided interviews with subjects who had listened to a CD with 20 catchy tunes during a period of 1-6 weeks serve as a starting point. Although the opposite case also exists, „tunes in the head" predominantly arise among personally preferred musical titles. They may commence while the music is still playing or else several weeks after listening. Also, they may last from a few minutes to several weeks. Moments of mental relaxation, sometimes paired with increased physical activity seem to be in favour of involuntary occurrences of „tunes in the head". They are mostly considered to be pleasant; listening to or imagining other music as well as turning to concentrated work can serve as counter strategies if needed. Lyrics play an important part for memorization; effects of other characteristics of musical structure could not be disclosed with the present experimental de sign. On the whole, the phenomenon of „tunes in the head" can be regarded as a compound effect of objective (musical) characteristics and subjective dispositions.en_US
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Publication statuspublishedVersion
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Review statuspeerReviewed
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External description on another websitehttps://www.pubpsych.de/get.php?id=0231181
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CitationHemming, J. (2009). Zur Phänomenologie des „Ohrwurms". In W Auhagen, C Bullerjahn & H Höge (Hrsg.), Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 20: Musikalisches Gedächtnis und musikalisches Lernen. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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ISBN978-3-8017-2242-5
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Persistent Identifierhttps://hdl.handle.net/20.500.12034/2571
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Persistent Identifierhttps://doi.org/10.23668/psycharchives.2951
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Language of contentdeu
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PublisherHogrefe
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Is part ofAuhagen, W., Bullerjahn, C. & Höge, H. (Hrsg.). (2009). Musikpsychologie. Jahrbuch der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. Band 20: Musikalisches Gedächtnis und musikalisches Lernen. Göttingen, Deutschland: Hogrefe.
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Keyword(s)Musikde_DE
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Keyword(s)Kindesalterde_DE
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Dewey Decimal Classification number(s)150
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TitleZur Phänomenologie des „Ohrwurms"de_DE
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TitleThe phenomenology of the "catchy tune" [Translated with www.DeepL.com]en_US
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DRO typebookPart
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