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Die Berufung Heinrich Dükers an die Philipps-Universität Marburg

Author(s) / Creator(s)

Tent, Lothar

Abstract / Description

Als Fach ist die Psychologie in Marburg seit der Berufung E. R. Jaenschs 1913 vertreten. Nach Jaenschs Tod 1940 trat sein Schüler G. H. Fischer die Nachfolge an. Fischer wurde 1945 auf Anordnung der Amerikaner entlassen. Die Philosophische Fakultät wollte den vakanten Lehrstuhl mit dem Göttinger Experimentalpsychologen und NS-Verfolgten Heinrich Düker besetzen. Die Berufung des Willens- und Pharmakopsychologen verlief nicht ohne Komplikationen. Es gab ein gegen Düker gerichtetes Sondervotum des Dekans. Düker erhielt jedoch den Ruf und wurde zum ordentlichen Professor ernannt. Dabei übersah man, dass der Lehrstuhl unter Fischer zum Extraordinariat herabgestuft worden war. Düker verweigerte die Rückgabe der Ernennungsurkunde. Nach jahrelangem Hin und Her zwischen Kultusministerium, Universität und Düker entschied das Arbeitsgericht 1950 rechtskräftig, dass Düker als ordentlicher Professor zu besolden sei. Erst 1951 erhielt er schließlich die seiner Berufung von 1946 entsprechende neue Urkunde. Mit Düker gelangte ein Gelehrter hohen fach- und zeitgeschichtlichen Ranges an die Philipps-Universität.

Persistent Identifier

Date of first publication

2001

Journal title

Psychologie und Geschichte

Volume

9

Issue

1/2

Publisher

Verlag litblockín. Verlag für literarische Produkte

Publication status

publishedVersion

Review status

peerReviewed

Citation

  • Author(s) / Creator(s)
    Tent, Lothar
  • PsychArchives acquisition timestamp
    2017-06-14T09:13:31Z
  • Made available on
    2017-06-14T09:13:31Z
  • Date of first publication
    2001
  • Abstract / Description
    Als Fach ist die Psychologie in Marburg seit der Berufung E. R. Jaenschs 1913 vertreten. Nach Jaenschs Tod 1940 trat sein Schüler G. H. Fischer die Nachfolge an. Fischer wurde 1945 auf Anordnung der Amerikaner entlassen. Die Philosophische Fakultät wollte den vakanten Lehrstuhl mit dem Göttinger Experimentalpsychologen und NS-Verfolgten Heinrich Düker besetzen. Die Berufung des Willens- und Pharmakopsychologen verlief nicht ohne Komplikationen. Es gab ein gegen Düker gerichtetes Sondervotum des Dekans. Düker erhielt jedoch den Ruf und wurde zum ordentlichen Professor ernannt. Dabei übersah man, dass der Lehrstuhl unter Fischer zum Extraordinariat herabgestuft worden war. Düker verweigerte die Rückgabe der Ernennungsurkunde. Nach jahrelangem Hin und Her zwischen Kultusministerium, Universität und Düker entschied das Arbeitsgericht 1950 rechtskräftig, dass Düker als ordentlicher Professor zu besolden sei. Erst 1951 erhielt er schließlich die seiner Berufung von 1946 entsprechende neue Urkunde. Mit Düker gelangte ein Gelehrter hohen fach- und zeitgeschichtlichen Ranges an die Philipps-Universität.
    de_DE
  • Publication status
    publishedVersion
  • Review status
    peerReviewed
  • ISSN
    0935-0179
  • Persistent Identifier
    https://hdl.handle.net/20.500.12034/204
  • Persistent Identifier
    https://doi.org/10.23668/psycharchives.633
  • Language of content
    deu
  • Publisher
    Verlag litblockín. Verlag für literarische Produkte
    de_DE
  • Is part of series
    Psychologie und Geschichte
  • Title
    Die Berufung Heinrich Dükers an die Philipps-Universität Marburg
  • DRO type
    article
  • DFK number from PSYNDEX
    0149857
  • Issue
    1/2
  • Journal title
    Psychologie und Geschichte
  • Volume
    9
  • Visible tag(s)
    Version of Record